Lohnt es sich ein Carport selbst zu bauen?

Carport selbst bauen BildWer beim Hausbau auf eine Garage verzichtet oder einen Schutz für einen Zweitwagen benötigt, aber Kosten sparen will, der kann einen Carport als leichten, günstigen und trotzdem recht sicheren Unterstand vom Profi aufstellen lassen oder selbst errichten. Doch stellt sich dabei die Frage, ob sich die Do-It-Yourself Variante gegenüber der fachgerechten Errichtung lohnt, oder ob man hier an der falschen Stelle zu sparen versucht.

Die Schwierigkeiten beim Bau

Die erste Frage, die sich stellt ist nicht wer den Unterstand für den Wagen bauen soll, sondern ob dieser überhaupt gebaut werden darf. Da die Bauvorschriften sich nicht nur von Bundesland zu Bundesland unterscheiden, sondern selbst auf Gemeindeebene unterschiedlich geregelt sind, muss das zwingend vorher in Erfahrung gebracht werden. Der Profi kennt die jeweils gültige Regelung – der Laie muss sie beim zuständigen Bauamt erst einmal erfragen.

Danach kommt die Frage nach den handwerklichen Fähigkeiten. Grundsätzlich spricht nichts gegen den eigenständigen Bau. Doch kommen zu den Anschaffungskosten für den Unterstand noch weitere Kosten hinzu. Dazu zählt insbesondere das geeignete Werkzeug, sofern dieses noch nicht vorhanden ist, sowie einige andere Materialien um einen sicheren Stand zu gewährleisten. Darüber hinaus ist eine gewisse Fachkenntnis erforderlich. Beispielsweise müssen selbst gut mit Holzschutzmitteln behandelte Balken vor Bodenfeuchtigkeit geschützt und am besten auf Stützen montiert werden. Da die Stützen in der Regel rund 80 cm tief in den Boden eingesenkt und dort festbetoniert werden, muss der Hobbyheimwerker tief graben und selber Beton anrühren können. Doch dies sind nur die Schwierigkeiten bei der Aufstellung eines fertig gelieferten Bausatzes. Soll von Grund auf neu gebaut werden, wird es noch deutlich komplizierter.

Einen Carport selbst konstruieren

Wer den Unterstand für sein Auto von Grund auf selbst bauen will und dafür mit den Grundmaterialien anstatt mit einem fertigen Bausatz beginnt, der kann noch mehr Kosten sparen – doch sein handwerkliches Fachwissen und Geschick sollten auf dem Niveau von einem Profi sein. Diese komplexe Aufgabe erfordert zwingen ein großes Verständnis von Statik, den absolut sicheren Umgang mit Werkzeugen aller Art und Fachwissen über die Werkstoffe um beispielsweise kein minderwertiges, falsch gelagertes Holz zu kaufen, welches schon vor dem Bau so geschädigt ist, dass sich seine weitere Verarbeitung gar nicht erst lohnt. Darüber hinaus wird eingespartes Geld gegen Unmengen an Zeit eingetauscht. Wer einen Unterstand für sein Auto benötigt, wird aus Zeitgründen auf den kompletten Eigenbau verzichten.

Bau durch den Fachmann

Doch auch wer sich gegen den Eigenbau entscheidet hat weiterhin mindestens zwei Optionen zur Wahl. Man kann den Fachmann eine Sonderanfertigung machen lassen oder man kauft einen fertig konstruierten Bausatz und lässt diesen lediglich fachgerecht aufstellen. Wofür man sich entscheidet hängt von den Ansprüchen ab. Doch wer keine besonders hohen, ohnehin kostenintensiven Ansprüche hat, der wird mit einem fertigen Bausatz besser bedient sein, da hier Geld und Arbeitszeit durch die Massenproduktion eingespart werden und der Fachmann nur für die unbedingt notwendigen Arbeiten bezahlt werden muss.

Fazit

Es ist durchaus möglich einen Carport selbst zu bauen. Die eingesparten Kosten gehen jedoch in jedem Fall zu Lasten der Zeit, welche für die Aufstellung oder den vollständigen Eigenbau benötigt werden. In jedem Fall sollte das richtige Werkzeug und eine große Portion Fachwissen vorhanden sein um frühzeitige Materialschäden am Unterstand oder Schäden am Auto durch eine zusammengebrochene Konstruktion zu vermeiden. In den meisten Fällen lohnt sich deshalb einen Profi beauftragen.